Zwei kleine Kinder spielen draußen an einem sonnigen Tag. Ein Kind in weißer Latzhose und blauem Hemd lächelt und streckt sich aufgeregt in die Höhe, während ein anderes Kind in einem rosa Hemd und Jeansrock in der Nähe steht. Grünes Gras und Bäume umgeben sie.

Waldorfpädagogik

Waldorfpädagogik stellt die ganzheitliche Entwicklung der Kinder in den Mittelpunkt, bei der nicht nur intellektuelle Fähigkeiten eine Rolle spielen, sondern auch künstlerische, handwerkliche und soziale Kompetenzen gefördert werden. Der Fokus der Lehrer:innen liegt auf der Begleitung und Förderung der jungen Menschen bei der Entwicklung ihrer je individuellen Potenziale sowie der Vorbereitung auf alle gängigen schulischen Abschlüsse. Kognitive und musisch-künstlerische Fächer werden als gleichrangig angesehen und werden ergänzt durch zahlreiche Praktika und Fächer wie Gartenbau und Eurythmie, eine Bewegungskunst, die Koordination, Konzentration und Kreativität gleichermaßen anlegt und fördert.

Alle Schüler durchlaufen ohne Sitzenbleiben 12 bzw. 13 Schuljahre. 21 Fragen an die Waldorfschule: https://www.waldorfschule.de/paedagogik/21-fragen

Fünf Schülerinnen und Schüler sitzen in einem farbenfrohen Klassenzimmer um einen Tisch herum, lächeln und arbeiten gemeinsam mit Notizbüchern und bunten Stiften an einer Gruppenarbeit.

Miteinander bis zur 12. Klasse

An Waldorfschulen lernen die Schüler:innen von der 1. bis zur 12./13. Klasse im Klassenverband gemeinsam.

Das Erlernen und Üben sozialer Kompetenzen in einer möglichst stabilen Klassengemeinschaft wird dabei als ebenso wesentlich erachtet wie die Entwicklung von Verantwortungsbewusstsein für die Mitmenschen und die Entfaltung der eigenen Persönlichkeit.

Ein junges Mädchen mit langen blonden Haaren und einem hellblauen Hemd sitzt an einem Schreibtisch und schreibt mit einem roten Stift, wobei sie konzentriert aussieht. Der Hintergrund ist unscharf und zeigt andere Personen, die in der Nähe sitzen.

Versetzung nicht gefährdet

Die Waldorfschulen haben das übliche Zensuren-System abgeschafft. Die Zeugnisse bestehen aus möglichst detaillierten Beschreibungen, die die Leistung, den Leistungsfortschritt, die Begabungslage und das Bemühen in den einzelnen Fächern durchsichtig machen. Weitgehend wird auf Notenzeugnisse verzichtet. Stattdessen gibt es Textzeugnisse und neben der Vermittlung von Schulwissen die Förderung zahlreicher persönlicher Eigenschaften und Kompetenzen wie Kreativität, Selbstständigkeit, soziales Miteinander, Handlungskompetenz. Alle Schüler:innen durchlaufen ohne Sitzenbleiben 12 bzw. 13 Schuljahre.

Fünf Teenager springen an einem sonnigen Tag vor einem Backsteingebäude mit großen Fenstern händchenhaltend und lächelnd in die Luft.

Alle Schulabschlüsse

Die Schüler:innen schließen die Schule mit der Mittleren Reife (ESA oder MSA), Fachhochschulreife oder dem Abitur (nach dem 13. Schuljahr) ab.

Eine Person, die eine Schürze trägt, bearbeitet mit Hammer und Meißel ein Stück Holz, das auf einer Werkbank in einer Holzwerkstatt eingespannt ist. Nur die Hände und der Oberkörper der Person sind sichtbar.

Lernen mit Hand und Fuß, Kopf und Herz

Ganzheitliches Lernen ist Lernen mit allen Sinnen – mit Verstand, Gemüt und Körper und die Ansprache möglichst vieler unterschiedlicher Sinne, um eine Verbindung von Denken, Fühlen und Handeln zu schaffen. Die Waldorfpädagogik, die von Rudolf Steiner auf der Grundlage der von ihm formulierten Anthroposophie entwickelt wurde, verfolgt einen solchen ganzheitlichen Erziehungsansatz. Die Entfaltung kognitiver, sozialer, künstlerischer und handwerklicher Fähigkeiten und die individuelle und umfassende Entwicklung des Kindes stehen im Mittelpunkt der Waldorfpädagogik. Sie sind Voraussetzung für das Ziel, dass Schülerinnen und Schüler für ihr Leben lernen.

Ein kleiner Junge mit blondem Haar stützt sein Kinn auf die Arme und beobachtet aufmerksam, wie der Sand vor ihm durch eine Sanduhr fließt.

Lernen in Epochen und Fächern

Ein wichtiges Element ist der Epochenunterricht. Er wird in den Fächern durchgeführt, in denen Sachgebiete in sich geschlossen behandelt werden können (Deutsch, Geschichte, Mathematik, Naturwissenschaften). Gebiete, die laufender Übung bedürfen (künstlerischer Unterricht, Fremdsprachen), werden in Fachstunden erteilt, wobei auch hier manche Waldorfschulen in den letzten Jahren verstärkt Epochenunterricht durchführen.

Eine Nahaufnahme eines Spinnennetzes, das mit winzigen Wassertropfen bedeckt ist, mit einem weichen rosa und grünen verschwommenen Hintergrund. Die Tröpfchen glitzern entlang der zarten Fäden des Netzes.

Mitwirken

Diese Selbstorganisation gestalten Eltern, Lehrerinnen und Lehrer gemeinsam im gesetzlichen Rahmen eines Schulvereins, einer gGmbH oder Genossenschaft und bieten damit allen Beteiligten ein zukunftsorientiertes soziales Gestaltungs- und Erfahrungsfeld. Im Schulverein über die Mitgliedschaft, in dessen Gremien über die partizipative Mitgestaltung und in der Erziehungspartnerschaft im Miteinander für das Kind. Im Bemühen um ein Verständnis des Menschen, seiner Lebensgesetze und nicht zuletzt um die Fortentwicklung der Pädagogik bildet das anthroposophische Menschenbild die gemeinsame Grundlage.