Formen der Zusammenarbeit und der Selbstverwaltung

Die Waldorfschule verwaltet sich selbst durch kollegiale Schulführung. Es gibt keinen Direktor und keine anderen Unterschiede als die, die sich aus Initiative, Arbeitseinsatz und Fähigkeiten ergeben. Für alle gilt die gleiche Gehaltsordnung - sie ist ohne Rangstufen. Inzwischen gibt es vielfältige Selbstverwaltungsstrukturen an Waldorfschulen. Ein Beispiel sei im Folgenden genannt:

An den meisten Schulen ist das wichtigste Organ immer noch die wöchentliche Konferenz. Der pädagogische Teil der Konferenz dient

  • der Fortbildung in Fragen der Anthropologie, Didaktik und Methodik,
  • der Beratung über einzelne Klassen und Schüler,
  • den Berichten vom aktuellen Stand der pädagogischen Arbeiten,
  • dem Zusammentragen von Erfahrungen.

Auf diese Weise kann die Schule in einem Prozess bewusster, lebendiger Gestaltung bleiben.

In der 'technischen' oder Verwaltungskonferenz geht es um alle Fragen, die den organisatorischen Ablauf der Schule betreffen, z. B. Feste, Schulfeiern, Elternabende, aber auch Aufsichtsplanung, Stundenplanänderungen usw.

Der dritte Konferenzteil, die Schulführungskonferenz (auch interne Konferenz oder Geschäftskonferenz genannt) beschäftigt sich mit

  • grundsätzlichen Fragen der Schulführung
  • der Anstellung und Entlassung von Kollegen und ähnlichen Problemen.

Ihr gehören nur solche Kollegen an, die gewillt sind, sich für das Ganze der Schule verantwortlich einzusetzen.

Außerdem finden Klassen-, Stufen- und Fachkonferenzen statt.

Der wirtschaftliche Träger einer Waldorfschule ist meistens ein Schulverein (e.V.). Diesem gehören alle Eltern und Lehrer an. Ein gewählter Vorstand aus Eltern und Lehrern übernimmt die gesamte wirtschaftlich-finanzielle Planung und Führung der Schule. Hier können vielseitige Erfahrung und der Sachverstand der Eltern für die Schule in vielen Situationen fruchtbar werden. Als Koordinations- und Ausführungsorgan in diesem Bereich haben die meisten Schulen einen hauptamtlichen Geschäftsführer.

Ein vielseitiges Zusammenwirken von Eltern und Lehrern geschieht auf den relativ häufigen Klassen-Elternabenden und den selteneren Schul-Elternabenden und pädagogischen Arbeitswochenenden. Auf diese Weise können Eltern einen genauen Einblick in die Inhalte des Unterrichts, die zugrunde liegenden pädagogischen Zielsetzungen in der Klasse und die Situation der Kinder gewinnen.

Hausbesuche der Klassenlehrer und Sprechstunden kommen hinzu. Auch andere Themenkreise, z. B. besondere Vorhaben wie Neubauten, Veränderungen in der Bildungspolitik, sind Anlaß für Veranstaltungen. Daneben werden noch Elternkurse unterschiedlichen Inhalts angeboten.

Für Beratungen über sonstige gemeinsame Angelegenheiten, Fragen, Probleme der Eltern, Lehrer und Schüler gibt es noch verschiedene Arbeitskreise.